Innovation made by Max Planck
Patrick Cramer spricht mit Bram Wijlands, Geschäftsführer der Max-Planck-Innovation, über gründungswillige Forschende und ihre spannenden Start-ups

Auf den Punkt gebracht
- Energiequelle: Proxima Fusion entwickelt Fusionskraftwerke, um eine saubere und zuverlässige Energiequelle zu schaffen. Das Startup plant, in den 2030er-Jahren in Deutschland das erste Fusionskraftwerk zu errichten.
- Zukunftstechnologien: Startups wie Proxima Fusion tragen zur Lösung globaler Herausforderungen wie Klimawandel und Energieknappheit bei. Die Max-Planck-Gesellschaft fördert die Kommerzialisierung von Forschungsergebnissen zur Unterstützung dieser Technologien.
- Der Technology Readiness Level (TRL) bewertet den Entwicklungsstand von Technologien bis hin zur praktischen Anwendung. Die Max-Planck-Gesellschaft möchte diese Validierung intern durchführen, um Risiken für Investoren zu minimieren.
Eine unendliche, saubere und zuverlässige Energiequelle für die Menschheit: Im globalen Wettbewerb um die kostengünstige und CO2-neutrale Stromerzeugung der Zukunft ist das Max-Planck-Start-up Proxima Fusion ganz vorne mit dabei. Die Ausgründung aus dem Max-Planck-Institut für Plasmaphysik (IPP) entwickelt Fusionskraftwerke auf der Grundlage des Stellarator-Konzepts – abgeschaut von den Sonne, die Energie durch Fusion erzeugt. Das Start-up plant, das erste Fusionskraftwerk in den 2030er-Jahren in Deutschland zu errichten.
In der Videoserie „Im Gespräch mit Patrick Cramer“ ist diesmal Bram Wijlands zu Gast, einer der beiden Geschäftsführer der Max-Planck-Innovation GmbH. Er berichtet aus der Startup-Szene in der Max-Planck-Gesellschaft. Für Max-Planck-Präsident Patrick Cramer stellen Startups wie Proxima Fusion die Weichen für die Zukunft. Und das nicht nur im Bereich der erneuerbaren Energien. „Die Politik reagiert auf die großen Herausforderungen unserer Zeit mit einer Technologie-Offensive. Die Max-Planck-Gesellschaft leistet mit ihren Aktivitäten bereits einen entscheidenden Beitrag und will diesen weiter verstärken“, so Cramer. Bram Wijlands bestätigt, dass „exzellente Forschungsergebnisse die Basis für erfolgreiche Deep Tech-Ausgründungen sind.“
Innovationen für die Zukunft
Denn ob Fusionskraftwerke, Nanorobotik, Quantencomputing oder grüner Wasserstoff: Zukunftstechnologien tragen dazu bei, globalen Herausforderungen wie Klimawandel und Energieknappheit zu begegnen. Und viele dieser Innovationen kommen aus der Grundlagenforschung. Die Max-Planck-Gesellschaft ermutigt ihre Forscherinnen und Forscher ausdrücklich, das Anwendungspotenzial ihrer wissenschaftlichen Erkenntnisse stärker zu validieren und zu kommerzialisieren. „Angesichts der großen Fragen unserer Zeit ist die Wissenschaft mehr denn je gefordert, ihren Beitrag zu leisten. Das neue Wissen, das wir schaffen, wird auch zur wirtschaftlichen Entwicklung beitragen“, sagt Patrick Cramer.
Exzellenz in Grundlagenforschung und Technologietransfer
Die Geschäftsleitung der Technologietransfer-Tochter Max-Planck Innovation GmbH (MI) arbeitet daran, das Innovationspotenzial der Max-Planck-Institute noch stärker in wirtschaftlich und gesellschaftlich relevante Anwendungen zu überführen. Ihr Ziel ist es, noch in diesem Jahr ein neues internes Validierungsprogramm zu starten. Dabei sollen potenziell verwertbare Forschungsergebnisse auf ihren „Technology Readiness Level“ (TRL) geprüft und weiterentwickelt werden. Der TRL ist ein Bewertungssystem, das den Entwicklungsstand und die Reife einer Technologie bis zu ihrer praktischen Anwendung einschätzt. Ursprünglich von der NASA entwickelt, um technologische Risiken in ihren Programmen besser steuern zu können, lässt sich damit auch feststellen, wie weit eine Innovation fortgeschritten ist und welche Schritte noch notwendig sind, um sie marktreif zu machen. Bislang geschieht diese Validierung auf dem freien Markt und führt oft dazu, dass Investoren das damit einhergehende, finanzielle Risiko eher scheuen. „Wenn wir die ersten der insgesamt neun Technology-Readiness-Level im eigenen Haus durchführen, wäre das ein Signal, dass sich die Max-Planck-Gesellschaft hier zusätzlich innovationsorientiert und risikominimierend engagiert“, sagt Bram Wijlands, einer der beiden Geschäftsführer von MI.