Körber-Preis

Der Körber-Preis würdigt herausragende Leistungen in der Wissenschaft. Eine Übersicht der Preisträger der vergangenen Jahre ist verfügbar, einschließlich der Auszeichnungen von 2006 bis 2024.


2024

Erin M. Schuman

Prof. Dr. Erin M. Schuman

Max-Planck-Institut für Hirnforschung, Frankfurt am Main

Erin Schumans Forschungen haben das Verständnis dafür revolutioniert, wie Nervenzellen im Gehirn funktionieren. Sie entdeckte, dass und wie Proteine – die entscheidenden Bausteine der Zellen – an den Verbindungsstellen zwischen den Nervenzellen hergestellt werden. Der von ihr aufgedeckte Mechanismus ist die Grundlage für die Kommunikation zwischen den Nervenzellen, für die Speicherung von Erinnerungen und für die Entwicklung des Gehirns insgesamt.

2022

Anthony Hyman

Prof. Dr. Anthony Hyman

Max-Planck-Institut für molekulare Zellbiologie und Genetik, Dresden

Anthony Hyman und sein Team entdeckten 2009 einen völlig neuen Zustand biologischer Materie: In der Zellflüssigkeit können sich örtlich Proteine in hoher Konzentration ansammeln. Diese „Kondensate“ ähneln winzigen Tropfen, die im Gegensatz zu anderen Zell-Organellen nicht von einer begrenzenden Membran umgeben sind. Die stark erhöhte Proteinkonzentration in ihrem Innern regt biochemische Reaktionen an, die außerhalb nicht möglich wären.

2019

Bernhard Schölkopf

Prof. Dr. Bernhard Schölkopf

Max-Planck-Institut für Intelligente Systeme, Standort Tübingen, Tübingen

Bernhard Schölkopf hat mathematische Verfahren entwickelt, die maßgeblich dazu beitrugen, der Künstlichen Intelligenz (KI) zu ihren jüngsten Höhenflügen zu verhelfen. Weltweites Renommee erlangte Schölkopf mit sogenannten Support-Vektor-Maschinen und Kern-Methoden. Dies sind keine Maschinen im klassischen Sinne, sondern raffinierte Algorithmen, mit denen Computer hochkomplizierte KI-Berechnungen schnell und präzise erledigen können.

2018

Svante Pääbo

Prof. Dr. Svante Pääbo

Max-Planck-Institut für evolutionäre Anthropologie, Leipzig

Svante Pääbo gelang das wissenschaftliche Kunststück, aus vielen Jahrtausende alten Knochen von Neandertalern deren komplettes Genom zu rekonstruieren. Vergleiche des Neandertaler Genoms mit den Erbanlagen heutiger Menschen ergaben, dass frühe moderne Menschen und Neandertaler vor rund 50 000 Jahren gemeinsamen Nachwuchs gezeugt hatten.

2017

Karsten Danzmann

Prof. Dr. Karsten Danzmann

Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik, Teilinstitut Hannover, Hannover

Karsten Danzmann und sein Team haben die Schlüsseltechnologien entwickelt, mit denen die amerikanischen LIGO-Detektoren 2015 erstmals direkt Gravitationswellen nachweisen konnten.

2013

Immanuel Bloch

Prof. Dr. Immanuel Bloch

Max-Planck-Institut für Quantenoptik, Garching

Immanuel Bloch wurde für seine wegweisenden Arbeiten auf dem Gebiet der Quantensimulation mit ultrakalten Atomen ausgezeichnet. Bloch erzeugt einen mikroskopischen „Lichtkristall“ aus Laserstrahlen, in dessen „optischen Käfigen“ ultrakalte Atome eingefangen werden. Mit diesem „Quantensimulator“ lassen sich theoretische Modelle über den Aufbau von Festkörpern – feste Materialien wie Metalle oder Keramiken – genau überprüfen.

2012

Matthias Mann

Prof. Dr. Matthias Mann

Max-Planck-Institut für Biochemie, Martinsried

Matthias Mann hat sich zum Ziel gesetzt, den Code des Proteoms – das sind sämtliche Eiweiße im menschlichen Körper – zu knacken. Mann entwickelte ein bahnbrechendes Analyseverfahren, das die bereits seit Jahrzehnten in Physik und Chemie bewährten Massenspektrometer nun auch für Biologen nutzbar macht.

2011

Stefan Hell

Prof. Dr. Stefan Hell

Max-Planck-Institut für Multidisziplinäre Naturwissenschaften, Göttingen

Stefan Hell konstruierte ein neuartiges Lichtmikroskop, das deutlich schärfer sehen kann, als es das zuvor als kaum überwindbar geltende Abbe’sche Gesetz aus dem Jahre 1873 „erlaubt“. Hell fand – mit quantenmechanischen Tricks – einen Weg, die Abbe-Grenze auszuhebeln.

2007

Peter Seeberger

Prof. Dr. Peter Seeberger

Max-Planck-Institut für Kolloid- und Grenzflächenforschung, Potsdam-Golm

Peter Seeberger hat eine Maschine entwickelt, die Krankheitserreger auf neuartige Weise attackiert: Der vollautomatische Zucker-Synthesizer stellt aus einzelnen Bausteinen synthetische Zuckerketten her, die denen auf den Erregern gleichen und sich bei Versuchen mit Mäusen bereits als wirksame Impfstoff-Kandidaten erwiesen haben.

2006

Ulrich Hartl

Prof. Dr. Ulrich Hartl

Max-Planck-Institut für Biochemie, Martinsried

In der Wissenschaft sind als Chaperone bezeichnete Proteine mittlerweile zu einem Forschungsfeld avanciert, das nicht mehr wegzudenken ist. Dank der grundlegenden Entdeckungen von Franz-Ulrich Hartl lassen sich mit ihnen in einigen Jahren womöglich Krankheiten wie Alzheimer, Parkinson und Chorea Huntington erfolgreich behandeln.

 

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